Heute Abend beginnt Tu Bi‘Schwat, das neue Jahr der Bäume und Pflanzen, das am 15. Tag des jüdischen Monats Schwat gefeiert wird. Wenn man nach draußen schaut, sieht es nicht unbedingt danach aus, als würde mit den Bäumen oder Pflanzen irgendetwas passieren. Es ist grau und kalt und nass. Gestern so wie heute. Also was bedeutet es, dass wir das „Neujahr der Bäume“ feiern?
Irgendetwas in den Pflanzen, ganz tief in den Wurzeln, schlägt um, eine Transformation vom Winter- in den Frühlingsmodus beginnt. So wie wir im Kalender von einem Tag auf den anderen blättern, beginnen die Bäume und Pflanzen heute mit dem Regenrationsprozess.
Nein, man sieht diese Veränderung nicht. Diese Veränderungen sind schon fast spiritueller Natur, und doch sind sie da – denn nur weniger Wochen später beginnt es überall zu sprießen und zu blühen. Man glaubt es kaum, dass der Umschwung inmitten der grausten und kältesten Zeit passiert.
So ähnlich, glauben wir, ist unser Einfluss auf die Kinder von ADI. Jedes Kind hat Potential, manche offensichtlicher und bei manchen liegt es ganz tief im Kern. Wir sehen es nicht; wir sehen nicht, wann die Veränderungen passieren. Wir wissen nicht, wie viel von dem, was wir in sie investieren, hängenbleibt. Aber wir glauben fest daran, dass es sich lohnt zu investieren. Und die Kinder beweisen uns immer wieder aufs Neue, wie Recht wir doch haben.
Auch Sari Tzedek, die Lehrerin für Therapeutisches Gärtnern, die zu Ehren von Tu Bi’Schwat ein kleines Interview gab, teilt begeistert die Fortschritte ihrer Schützlinge, die manchmal nicht gleich erkennbar sind:
Bitte erklären Sie ein wenig, was der Kurs für Therapeutisches Gärtnern ist.
Wir lernen die verschiedenen Pflanzen kennen, wie sie atmen und wie sie ihre Nahrung erhalten. Auf den Tastsinn wird viel Wert gelegt. Wir lernen über Geduld, über den Wachstumsprozess. Manchmal treffen wir kleine Tiere wie Ameisen, Marienkäfer usw.
Bitte teilen Sie mit uns etwas Interessantes, das Sie während Ihrer Zeit als Lehrerin für Therapeutisches Gärtnern gelernt haben:
Ich staune immer wieder aufs Neue, wenn ich die Kinder bei mir habe, auch wenn es oberflächlich so aussieht, als würden sie nichts verstehen. Ich sehe, wie glücklich sie sind, wenn sie die Erde berühren und alles, was sprießt. Wir beziehen alle Sinne in unseren Unterricht ein und die Kinder reagieren sehr positiv und interessiert.
Wie feiert ihr Tu Bi’Schwat?
Einen Monat vor Tu Bi’Schwat lernen wir die verschiedenen Teile des Baumes kennen – die Wurzeln, den Stamm, die Äste. Nachdem wir diesen Teil des Baumes verstanden haben, gehen wir weiter zu den Blättern und schließlich zu den Früchten. Wir lernen die Früchte verschiedener Bäume kennen und schmecken sie. Während der Tu Bi’Schwat -Woche konzentrieren wir uns auf die Früchte der sieben Pflanzen des Landes Israel, die wichtigsten und heiligsten Früchte. Wir nutzen alle unsere Sinne, um jede Frucht kennenzulernen. Der Granatapfel war das Lieblingsobst der Kinder.