Major Or Meatuk, Kommandant einer Brigade der Givati-Einheit, erlitt schwerste Verwundungen, als sein Panzer von einer Panzerabwehrrakete getroffen wurde. Zum Zeitpunkt des Einschlags stand Or mit dem ganzen Oberkörper außerhalb des Fahrzeugs, weil er versuchte, die Positionen des Feinds ausfindig zu machen.
Der Raketenangriff löste eine Explosion aus, bei der Or sämtliche herumfliegenden Schrapnelle abbekam. In lebensgefährlichem Zustand wurde er mit dem Hubschrauber ins Sheba-Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte lange um ihn kämpften. Nach vier Tagen, in denen er sediert und beatmet wurde, beschlossen sie, dass es an der Zeit sei, ihn wieder ins Bewusstsein zurückzuholen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen hielt Hodaya, Ors Frau, ihr Handy an sein Ohr und bat ihre zweijährige Tochter Yael, zu ihrem Vater zu sprechen. »Papa, bitte wach auf«, flehte die Kleine, und wie durch ein Wunder öffnete Or daraufhin sofort die Augen.
»Ich erinnere mich nicht an den Moment, in dem ich Yael hörte, aber ich erinnere mich an den Augenblick, in dem ich aufwachte. Ich kann kaum glauben, dass es das ist, was passiert ist, aber der Arzt bestätigte mir, dass er es selbst gesehen hatte. Ich habe keine Erklärung dafür, es geschah in meinem Unterbewusstsein; jedoch ist es ein Beweis für meine große Liebe für diese Kleine, die dort zuhause herumläuft und auf mich wartet. Ihr ist es zu verdanken, dass ich wach bin. Jedes Mal, wenn ich mir die Bandaufnahme davon anhöre, beginne ich zu weinen. Dann wird mir klar, wie sehr ich sie vermisse und mir wünsche, sie hier bei mir zu haben.«
Im Zuge seiner Entlassung aus dem Sheba-Krankenhaus, begann Or seine Reha am Kaylie-Rehabilitationsärztezentrum. Da die Familie in der Stadt Netivot im Süden Israels lebt, kann Or nun in Nähe seiner Frau und seiner Tochter sein. Seine hartnäckige Entschlossenheit hat zu erstaunlichen Fortschritten geführt. Erst unlängst hat er damit begonnen, im Fitness-Zentrum der Rehaklinik zu trainieren, und ist nur allzu gern bereit, seine inspirierende Geschichte mit anderen zu teilen.