Das „Spy-Team“

Der große Abschied

Montag 31.08.2015 13:00 Uhr:

Noch eine Stunde, dann ist unsere Arbeit bei ADI Negev offiziell zu Ende. Wir sitzen aufgeregt in der Cafeteria, haben gerade Mittag gegessen, und warten, ob es noch klappt, dass Jobst und Charlotte und die Familie Haas so früh kommen, dass wir uns alle nochmal mit Doron Almog (dem Gründer und Leiter von ADI) treffen.

Hinter uns liegt eine kurze Nacht und ein etwas chaotischer Morgen.

5:55 Uhr:

Simon und Jan haben gerade mit den letzten 18! Eiern Rührei fürs Frühstück gemacht. Nachdem wir fast alles verdrückt haben, hat sich unsere holländische Mitbewohnerin Saskia noch von uns verabschiedet und wir sind samt Gepäck zum Bus, der uns jeden Morgen nach ADI Negev fährt.

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7:00 Uhr:

Ein letzter Arbeitstag. Mit gemischten Gefühlen gehen wir in die Häuser, in denen wir arbeiten. Zu wissen, wir würden die Residents ein letztes Mal sehen, und auch zu wissen, wir können ihnen nicht erklären, dass wir nicht mehr wiederkommen, fiel uns sehr schwer. Jan und ich werden wie jeden Morgen von Mordechai begrüßt, der als erster wach ist, und noch einsam auf dem Sofa sitzt. Ein paar Minuten später kommt Schrager dazu, der an diesem Morgen sehr anhänglich ist, was uns aber nicht stört, sondern freut. So albern und knudden wir mit ihm auf dem Sofa, bis wir, wie jeden Morgen, mit ein paar Bewohnern einen Morgenspaziergang im Hof machen. Nach ein paar Runden in der morgendlichen Hitze (trotz Sonnensegeln im Hof) gehen wir wieder ins Haus zum Frühstück.

ca. 9:00 Uhr:

Nachdem wir einige Residents gefüttert haben, kommt Judith um mit allen im Haus „Maltherapie“ zu machen. Dabei werden zwei mit Stoff bezogene Holzrahmen mit Pinseln und Wasser komplett genässt. Anschließend werden mit verschiedenen Farben, die nicht mehr aus Textil herauszubekommen sind (wie meine Hose bezeugen kann), die ganze Fläche bemalt. Die Arbeit ist natürlich für die Bewohner unterschiedlich herausfordernd, und sie sind auch mit unterschiedlicher Begeisterung dabei. Idor beispielsweise liebt es, immer das gegenteilige zu machen, und hebt den ganzen Rahmen (ca. 50cm x 150cm) hoch, und die anderen können nicht mehr weitermalen. Daraufhin schreit Liron sehr laut, und beklagt sich, da er meist mit voller Hingabe und Freude malt.  Chen muss mit der Hand geführt werden, da er blind ist, Josef-Chain ist meist nicht zu motivieren und er sitzt nur dabei. Lior wiederum braucht viel Motivation, ihm soll jedoch nicht geholfen werden, da er trotz beeinträchtigter Armfunktion es selbst schaffen soll. Circa fünf weitere Progatonisten nehmen bei diesem Ablauf teil, unter anderem Mordechai, der heute ununterbrochen um Kaffee bettelt, und im Hintergrund Schrager, der auf der Couch liegt und alles mit einem lauten „Tsseeeooooh“ kommentiert.

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So gegen 10:30 Uhr:

Wir gehen nochmal mit ein paar Bewohnern spazieren, schauen bei den Pferden vorbei, und nehmen noch ein paar letzte Fotos und Videos zusammen auf.

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Ungefähr um 12:00 Uhr:

Wir gehen in die Cafeteria und essen ein Teller Nudeln, bis Eres, unser Volontärkoordinator vorbeikommt und fragt, ob wir spontan Zeit hätten Doron Almog zu treffen. Eigentlich war ein Meeting um 14:00 Uhr mit ganzer Familie Haas und Bittner geplant, aber wir verlassen natürlich ohne zu Zögern unser Mittagessen. Wir werden in einen kleinen Meetingraum im Obergeschoss geführt, in dem bereits Doron Almog und ein Assistent wartet. Nach einer freundlichen Begrüßung bekommen wir erstmal ein kleines Present als Dankeschön für die freiwillige Arbeit bei ADI Negev. Dann möchte er hören, wie es uns gefallen hat, und fragt auch sehr direkt nach, was die Arbeit bei uns verändert hat. Wir erzählen darüber, wie wir lernen durften, Menschen anders wahrzunehmen: Personen, mit denen wir auf den ersten Blick nichts zu anfangen wussten, oder nicht glaubten, je eine Beziehung aufbauen zu können, tatsächlich nach einer gemeinsamen Zeit erreichen konnten, und ihre Herzen gewinnen konnten – und sie unsere. In dem gesamten Gespräch wurde uns auch nochmal bewusster, wie groß die Organisation ADI in ihrer Reichweite und medialem Echo ist. Nicht zuletzt, da Almog selbst ein ranghoher landesweit bekannter General a.D. ist. Und er ist definitiv ein Mann mit Vision, der sich schon mit viel Engagement für seine vielen sozialen Projekte in der Armee, in der Negevregion und für Beduinen einsetzte. Sein Assistent erzählt uns, dass er 15 Startplätze für den Berlin-Marathon im nächsten Jahr bekommen konnte, bei dem sie für ADI laufen werden. Die Vision von Doron Almog ist nicht einfach nur behinderten Menschen ein besseres Leben möglich zu machen, sondern durch den Kontakt mit den Schwächsten und Abhängigsten der Gesellschaft andere zu sensibilisieren und dadurch eine achtsamere und letztlich bessere Gesellschaft wachsen zu lassen. Beeindruckt von der Fürsorge eines in Israel großen Kriegshelden, verlassen wir den Raum, und gehen auch als Repräsentanten von ADI zurück nach Deutschland. „Ihr seid die besten Zeugen“, wie er selbst zu uns sagt, und uns ermutigt, andere an diesen besonderen Ort einzuladen.

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Nach einem weiteren Gespräch über formelle Dinge mit Eres und dem Beenden des Mittagessens, sind wir nun wieder hier in der Lobby und warten auf unsere Besucher und Abholer aus Deutschland. Und so kommt es, dass ihre Ankunft und Doron Almogs Abreise beinah auf die Minute genau zusammentreffen, und wir uns auf einmal alle in der großen Eingangshalle wiederfinden. Nach ein paar kurzen Gesprächen gibt es ein großes Gruppenfoto. Doron Almog sieht auch anhand dieses Besuchs wie ernst wir diese Zusammenarbeit nehmen, und mit wie viel Freude wir „unsere“ Familie begrüßen und ihnen alles zeigen wollen. So geht er am Ende herum, und gibt jedem einzelnen von uns 10 Personen eine Umarmung zum Abschied.

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14:00 Uhr:

Eres macht nun mit unserer ganzen Gruppe noch eine Tour durch das Dorf, wobei er die verschiedenen Bereiche zeigt. Am Ende der Tour verabschieden wir uns von den Residents in unseren Häusern, was uns nicht leicht fällt, denn es war ähnlich wie in ADI Moriah, dass wir uns gerade an sie gewöhnt und persönliche Beziehungen aufgebaut haben.

14:30 Uhr:

Abfahrt von ADI Negev.  Bevor wir nach Cäsarea fahren, wollen wir noch unsere Kids in Gederah besuchen, und anschliessend Tsipi treffen.

Ca. 16:00 Uhr

Wir gehen nochmal durch die Häuser und verabschieden uns. Einige der Kinder freuen sich riesig uns zu sehen, aber wir machen es kurz, und hoffen, sie bald einmal wieder zu treffen.

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17:00 Uhr

Da wir unbedingt nochmal Tsipi, unsere Volontärleiterin von ADI Moriah, und ihren Sohn Oded treffen wollen, sind wir noch zum Kaffee bei ihr zuhause eingeladen. In familiärer Atmosphäre erzählen wir weiter von unserer Arbeit bei Marsch des Lebens und tauschen aus über die wundervolle Zeit, die wir bei ADI hatten. Letztlich haben wir sie noch für ein kleines Abendessen in der nächsten Woche eingeladen und freuen uns darauf.

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Dann geht es in die Autos und auf den Weg nach Cäsarea.

So sind nun vier sehr intensive Wochen vorbei. Zum einen fühlt es sich kurz an, da wir ständig beschäftigt und irgendwie unterwegs waren, dass wir die vorbeifliegenden Tage kaum zählen konnten, zum anderen haben wir so extrem viel erlebt, gelernt, gesehen und gefühlt, dass es uns eher wie zwei oder drei Monate vorkommt.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns im Gebet unterstützt haben, die uns bei den Vorbereitungen geholfen haben, die unseren Blog gelesen, die uns finanziell unterstützt und die ihre Erwartung in dieses Pilotprojekt gesetzt haben – und die uns auch beigestanden hätten, wenn alles gescheitert wäre.

Wir sind dankbar, dass wir als Repräsentanten des „Marsch des Lebens“ und als „Tossies“ unterwegs sein durften, und immer wussten, dass wir nicht alleine sind, sondern euren Rückhalt und natürlich Gottes Schutz haben.

Ihr werdet bald live von uns hören, Bilder sehen, und ein nices Werbe- und Erfahrungsvideo sehen. Und ich kann nur jeden, der darüber nachdenkt, als Volontär hierher zu kommen, motivieren es zu tun. Gleiches sage ich auch im Namen von allen ADI Verantwortlichen, die uns immer wieder ihren Dank ausgedrückt haben, und fast von jedem zu hören war:

„This was just the beginning“.

 

 

Auf der Zielgeraden…

Liebe Freunde des Israelblogs,

wir genießen unsere Zeit in ADI Negev sehr und fühlen uns echt wohl hier! Uns stehen noch 2 weitere Arbeitstage bevor, aber wir merken, dass die Zeit langsam zu Ende geht…

Am Dienstag hatten wir Abends eine coole Zellgruppe und wurden danach noch spontan von unserer Vermieterin zum Grillen eingeladen. Wir hatten einen super Abend mit extrem leckerem Essen! Wir kamen am Ende des Abends noch auf den MdL zu sprechen und wir konnten erzählen, warum wir eigentlich hier in ADI arbeiten und was wir als Gemeinde machen. Daraufhin sind Herzen zusammengekommen. Das war echt eine wertvolle Begegnung!

Am Mittwoch haben wir außnahmsweise Nachmittags gearbeitet, sodass wir Vormittags unsere guten Freunde Avner und Rachel Boskey in Be’er Sheva besuchen konnten und an ihrer Anbetungszeit teilnehmen konnten. Sie haben uns sehr herzlich empfangen und wir waren dann noch zusammen leckere Burger essen:)

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Der Donnerstag war unser freier Tag und mein Geburtstag:) Morgens haben wir erstmal das getan, was wir schon die ganze Woche machen wollten… AUSSCHLAFEN Nach einer coolen Anbetungszeit sind wir dann Richtung Old-Jaffa aufgebrochen. Der Weg dorthin war recht beschwerlich, da die Busse uns bei mehr als 35 Grad immer wieder stehen haben lassen, da diese überfüllt waren. Wir sind dann schließlich in die nächst größere Stadt getrampt und von dort aus weiter.:)

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In Old-Jaffa angekommen, sind wir bummeln gegangen und haben die wunderschöne Stadt, deren Bauweise und den herrlichen Ausblick genossen!

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Abends haben wir noch Jobst, Charlotte, Tina, Benjamin, Sandra und meinen Papa getroffen und sind zusammen wiedermal essen gegangen;) Das war ein sehr spannender Tag und ein etwas anderer, aber wunderschöner Geburtstag für uns/mich.

Heute haben wir nach der Arbeit noch einige Stunden damit verbracht Interviews und Aufnahmen für einen Promoclip, den wir produzieren, zu drehen.Das war sehr heiß, hat aber auch echt Spaß gemacht! Bei der Arbeit erleben wir immer wieder berührende aber auch witzige Situationen. Vor ein paar Tagen war eine Situation, die mich sehr berührt hat. Ich durfte einen Jungen füttern und habe mich währenddessen nach seiner Geschichte erkundigt. Er hat als 2 Jahre altes Kind in eine Steckdose gefasst und üble Verbrennungen am ganzen Körper erlitten und ist seit diesem Moment auch geistig sehr stark eingeschränkt. Diese Geschichte hat mich deshalb so berührt, da ich ihm gegenüber saß und ihn gefüttert habe. Dabei könnte er ein ganz normaler Junge sein, so wie ich. Aber stattdessen ist er darauf angewiesen, dass ich ihn füttere. Ich habe daraufhin den ganzen Tag mit ihm verbracht und konnte ihn zum lachen bringen:) Das sind Momente die enorm kostbar sind und die jeder von uns sehr gut in Erinnerung behalten wird! Des Weiteren ist es jedes mal herzerwärmend, zu sehen wie sich die Residents immer auf Ihre Angehörigen/Mutter/Vater.. freuen und völlig ausrasten wenn diese sie besuchen kommen:)

Wie gesagt, neigt sich unsere Zeit hier in ADI dem Ende zu, aber wie ihr merkt, haben wir noch alle Hände voll zu tun.

Wir werden definitiv auch nocheinen Abschlusspost machen.

Liebe Grüße euer Israel Team;)

(by Jan)

Die Arbeit in ADI Negev und pastoraler Besuch 😉

Liebe Freunde,

einige Tage sind bereits vergangen hier in ADI Negev, da wollten wir uns es nicht nehmen lassen euch an unseren Erlebnissen hier teilhaben zu lassen…;)

Obwohl wir erst Tag 3 in ADI Negev haben, kommt man relativ schnell in die Routine. Unsere Tätigkeiten hier sind ähnlich wie in ADI Moriah. Einen großen Teil unserer Zeit jedoch verbringen wir mit füttern, spazieren gehen und kreativen Dingen, wie basteln. Auch lernen wir hier immer mehr die Behinderten (oder „Residents“ wie sie auch intern genannt werden) kennen, und treten mit ihnen in Kontakt.

Ein großer Unterschied zu den Behinderten in Moriah ist, dass wir in ADI Negev mit Menschen zu tun haben, die im sehr viel größeren Ausmaß körperlich und auch geistig eingeschränkt sind. So sind die meisten in meinem Haus auf Rollstühle angewiesen, können wenig bis gar nicht kommunizieren und brauchen deshalb noch intensivere Pflege und auch regelmäßige Physiotherapie. Im Haus in dem Simon und ich arbeiten, sind ungewöhnlicherweise sogar Frauen und Männer gemischt, was für uns nochmal eine neue Erfahrung ist. Es sind teils Autisten, teils auch Blinde untergebracht. Alles ist sehr bunt durchgemischt, sowohl altersmäßig als auch von ihren Fähigkeiten. Jedoch merken wir, dass der Herr jedem von uns eine Liebe zu den „Residents“ geschenkt hat, sodass wir unsere Arbeit mit Spaß erledigen können.

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Inzwischen haben wir uns auch gut in unserem kleinen Volontärshaus in Maslul (ca. 5 Minuten nach ADI) eingelebt. Coolerweise werden alle unsere Lebensmitteleinkäufe von ADI bezahlt. Das erleichtert uns finanziell natürlich immens ;). Auch ist das Zusammenleben mit den 3 Holländerinnen sehr einfach und auch gut. Der Nachteil ist natürlich, dass wir einen Teil unserer Privatsphäre damit einbüßen müssen. Doch auch damit können wir uns arrangieren.

Gestern kamen auch meine Eltern zu Besuch mit denen ich dann auch meinen Geburtstag verbracht habe, was sehr schön war ;). Abends dann waren wir alle zusammen in Be’er Sheva essen. In den nächsten Tage geht’s ja auch schon los zu unserem Haus in Caesarea!

Unsere Tage hier in ADI Negev sind damit schon langsam gezählt. Insgesamt sind es noch 6 Tage die wir hier haben und dann ist die Zeit leider schon vorbei. Doch auch die letzten Tage werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten…

Euer „Spy-Team“

(By Ari)

The Tour goes on… Der Wechsel nach ADI Negev und erste Eindrücke

Hey Leute,

gestern sind wir schon früh am Morgen aufgestanden, um uns auf den Weg Richtung ADI Negev zu machen. An der Bushaltestelle in Gedera gönnten wir uns noch einen Kaffee und ein paar Gebäckstücke. Dann stiegen wir in den Bus und fuhren ab…

Die Fahrt dauerte eineinhalb Stunden und verlief an den verschiedensten Landschaften, Orten und wunderschönen Ausblicken. Bei der Ankunft in Ofakim bemerkten wir als Erstes, dass das Wetter deutlicher trockener und es generell dadurch gefühlt ein kleines bisschen kühler ist. An der Haltestelle holte uns der ADI Negev Fahrer Avi ab – er fährt uns auch morgens zur und abens von der Arbeit nach Hause. Er hat uns dann nach ADI Negev – es ist ein wunderschönes Gelände – gefahren, wo wir von einer Frau eine Führung über das Gelände bekommen haben. Nach ein paar Gesprächen wurden wir in einen kleinen Nebenort von Ofakim gebracht, wo unsere Unterkunft ist. Dort verbrachten wir den restlichen Tag. Wir wohnen zusammen mit drei Niederländerinnen in einem kleinen Apartment, dass uns von einer Familie zu Verfügung gestellt wird. Wir dürfen auch ihren Pool benutzen.

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Heute hatten wir dann unseren ersten Arbeitstag in ADI Negev. Es ist einerseits ähnlich, dadurch, dass wir genau wie in ADI Moria, einfach Zeit mit den Behinderten verbringen, mit ihnen spielen, musizieren, laufen, sie füttern… Aber andererseits ist es komplett anders, da die Behinderten keine Kinder sind, sondern fast alle Erwachsene, teilweise in fortgeschrittenem Alter. Deshalb werden sie auch „Residence“ genannt und nicht wie in Moria „Kids“ oder „Children“. Das Dorf selbst ist vor circa sieben Jahren komplett neu errichtet worden und deshalb in einem Top Zustand, dadurch sind alle Gebäude extrem gut auf die Anforderungen ausgerichtet. Genauso sind die hygienischen Zustände besser, und es gibt deutlich mehr Personal, von dem mehrere Englisch sprechen. Neu ist auch, dass wir morgens und nicht abends arbeiten, weshalb wir jetzt jeden Tag spätestens um halb sechs aufstehen müssen   Wir sind bei der Arbeit wieder in zwei Häuser aufgeteilt: Haus 15 Hannes und Jan, Haus 14 Ari und Ich. Doch zwischen diesen liegt nur ein kleiner Innenhof.

Da wir die Nachmittage frei haben, können wir regelmäßig Aktionen unternehmen, Leute einladen und natürlich chillen. Das haben wir heute gleich genutzt und haben Annina eingeladen, die zurzeit in Be’er Sheva studiert.

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Morgen sind wir bei einer Frau zum Shabbat eingeladen, die wir komplett gar nicht kennen. Das wird wieder eine Erfahrung, die man nicht alle Tage erlebt.

Mehr Infos kommen wieder in ca. 2-3 Tagen…
Vielen Dank für alle Gebete und Unterstützung.

Das „Spy-Team“

Zusammenfassung ADI Moria und Abschied

Liebe Freunde,

unsere Zeit in ADI Moria neigt sich dem Ende zu. Es ist Zeit ein kleines Fazit über den ersten Teil unserer Reise zu ziehen. Wir waren jetzt 18 Tage hier und haben viele neue Erfahrungen und Begegnungen machen dürfen. Gott hat uns echt Versorgt und wir haben erlebt wie wir die Herzen der Kinder erobern konnten und sie unsere. Jeder von uns hat persönlich Beziehung zu den Behinderten aufbauen können und den anfänglichen Ekel und die Scheu überwinden können.

Die letzten zwei Tage waren nochmals sehr schön und erlebnisreich! Am Samstagabend waren wir mit Oded Setter, dem Sohn von Tsipi, in der Nähe von Gedera wieder mal einen dicken Burger essen! (Es ist echt unglaublich wie viel wir hier essen gehen)

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Sonntag hatten wir unseren freien Tag und sind mit dem Bus nach Ashdod gefahren um dort den Tag am Strand zu verbringen Das Schönste am Tag war, die Sonne zu beobachten wie sie am Horizont untergeht, dabei die warmen Wellen des Meeres und die leichte Brise im Gesicht zu spüren. Traumhaft

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Heute war dann auch unser letzter Arbeitstag. Wir sind nochmals Pizza essen gegangen mit den Kids und hatten eine Menge Spaß zusammen.

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Der Abschied von den Kids war nicht leicht für uns. Denn gefühlt sind wir hier erst richtig angekommen und haben die Beziehungen gerade vertieft und dann heißt es auch schon Abschied nehmen… Das ist nicht so leicht und wir haben einige dicke Umarmungen verteilt!

Wir hatten heute auch noch ein Abschlussgespräch mit Tsipi und der Chefin von ADI Moria. Das Gespräch war von gegenseitiger Dankbarkeit geprägt. Wir konnten nochmals zum Ausdruck bringen, wie kostbar uns diese Zeit hier war. Auch Tsipi und die Chefin haben gesagt, dass sie sehr positiv von uns Überrascht und sehr dankbar für unsere Investition in jedes einzelne Kind sind.

Wir sind sehr Dankbar für die Erfahrungen die wir machen und für die Dinge die wir lernen durften. Morgen früh gegen 9 Uhr geht es dann mit dem Bus Richtung ADI Negev. Wir freuen uns sehr auf die Zeit dort und gehen von hier mit einem lachendem und einem weinendem Auge.

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Liebe Grüße,

Euer „ADI Team“ (by Jan)

Besuch in Nir Galim

„Shabbat Shalom“ Freunde des israelischen Blogs,

es ist definitiv Zeit für ein Update, vor allem darüber, was wir am Donnerstag erlebt haben.

Wir wurden von unserer Volontärleiterin Tsipi in ihr Dorf Nir Galim eingeladen, wo sich das sogenannte „Testimony House for the Heritage of the Holocaust“ befindet. Tsipi hat uns dann auch genaueres über ihre Familiengeschichte erzählt, und bestätigt was wir schon vermutet hatten, dass ihre Eltern ungarische Juden waren und Auschwitz überlebt haben. Das Dorf Nir Galim wurde 1949 von ungarischen Holocaustüberlebenden gegründet und aufgebaut, und das Museum vor Ort bezeugt vor allem die Geschichte der Juden in Ungarn, ihrer Verfolgung, Flucht und Übersiedlung nach Eretz Israel. Tsipi hat selbst für mehrere Jahre in diesem Haus gearbeitet und konnte uns somit bestens mit den Inhalten vertraut machen. Sie hatte anschließend sogar einen Besuch bei einer Holocaustüberlebenden für uns organisiert. Ihr Name ist Magdi, ebenfalls aus Ungarn und sie erzählte wie sie verschiedene Ghettos überlebte, ihre Mutter und Schwester an der Rampe in Auschwitz verlor, und nach der Zeit des Naziregimes ins heutige Israel kommen konnte, und eine Familie gründete, mit über 30 Nachkommen._MG_9872

Nach einem kleinen Spaziergang durch das idyllische Dörfchen, trafen wir noch zwei Söhne von Tsipi und schauten noch kurz in ihrem Haus vorbei. Da ergriffen wir die Möglichkeit ihr das Video vom Marsch des Lebens in Ungarn zu zeigen. Wir hatten ja vorher schon vom Marsch des Lebens erzählt, aber jetzt hat sie gesehen und verstanden, was wir dabei machen und war sehr berührt. Sie sagte, sie wünscht sich ihre Eltern wären jetzt hier und könnten das sehen. Wir konnten uns noch weiter persönlich unterhalten, und zum Abschied sagte sie, sie muss uns jetzt unbedingt umarmen, und dass sie jetzt neben ihren vier jüdischen Söhnen auch vier deutsche Söhne hat.

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Wir hatten uns von diesem Vormittag viel erhofft, aber es wurde alles übertroffen. Auch mit ihrem Sohn Oded, der uns schon mit der Gitarre half, verstehen wir uns extrem gut und werden uns heute Abend wieder mit ihm treffen.

Am Donnerstagnachmittag hatten wir dann natürlich auch Arbeit und waren mit den Kids beim Bowling, was extrem viel Spaß gemacht hat.

Gestern Abend hatten wir noch einen coolen Kurzbesuch von Moshik, mit dem wir noch spontan Burger essen waren.

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(by Hannes)

Rückblick und der erste „Day off“…

Hey Leute,

hier kommt endlich das neue Update und damit auch die erste Rückschau, da wir jetzt seit über einer Woche unterwegs sind.

Vor genau 8 Tagen kamen wir in Gedera an und der Einstieg war für uns alle nicht leicht. Die Verhaltensweisen der Behinderten und der Ekel gegenüber vielen Dingen haben uns zu Anfang stark herausgefordert und teilweise überfordert. Die Tatsache, dass die Behinderten und die Staffs annähernd nur hebräisch reden war auch nicht unbedingt eine Hilfe um Kontakte zu knüpfen. Dadurch war es anfangs relativ schwer zu verstehen, wie man mit den Behinderten umgehen kann. Die teils unerträgliche Hitze hat die Ankunft nicht leichter gemacht.
Da wir aber sehr geniale „Mütter“ hier haben, die sich um uns kümmern, konnten wir bald mit ein paar Worten hebräisch  die Herzen der Behinderten gewinnen und lernten dabei auch ihre Charaktere kennen und uns dadurch besser um sie kümmern. Auch an herausfordernde Dinge gewöhnten und gewöhnen wir uns damit.
Nach einer Woche sind wir größtenteils in einer Routine und wissen wie das meiste läuft. Auch die Kommunikation funktioniert schon besser. Es ist auch ein ganz anderes Gefühl, wenn man jetzt arbeiten geht, die Tür zum Haus öffnet und die ganzen Behinderten sich freuen, dass man kommt, bzw. direkt hergelaufen kommen.

Gestern, Sonntag, den 09.08., hatten wir unseren ersten freien Tag. Wir sind morgens mit dem Zug nach Tel-Aviv gefahren und haben erstmal richtig dicke Blueberry Pancakes zu Auftakt des Tages gefrühstückt und uns einen Kaffee „gezischt“.

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Danach sind wir, dem Rothschild-Boulevard folgend, zum Haus „Independence Hall“ gekommen, in dem am 14 Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen wurde. Es war sehr besonders dieses Haus zu sehen, die Geschichte zu hören und sogar in dem Raum selber zu sein.

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Danach haben wir uns Fahrräder geliehen und sind den wunderschöne Boulevard entlang gefahren.

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Eine Shoppingzeit später fuhren wir dann an den atemberaubend schönen Strand von Tel-Aviv. Dort angekommen (das Ankommen dauerte gefühlt eine Stunde) sind wir baden gegangen. Danach sind wir in der Abendsonne zum Nordstrand gefahren.

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Nachdem wir viele Bilder des wunderschönen Sonnenuntergangs gemacht hatten sind wir noch in einem Restaurant am Meer einen unglaublich leckeren Burger(!) essen gegangen.

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Insgesamt war es ein wunderschöner Tag, an dem wir sehr viel erlebt und gesehen haben.

Heute hatten wir vormittags ein Treffen mit Tsipi, in dem sie uns unter anderem einen Termin gegeben hat, an dem wir mit ihr in ein Holocaust Museum in einem Dorf in der Nähe gehen und danach noch eine ungarische Holocaust-Überlebende treffen dürfen. Das wird sicher besonders. Später am heutigen Tag sind wir wieder mit einigen Behinderten an den Strand von Ashdod gefahren.

Soweit erstmal das Update hier aus Gedera, Israel.

Viele Grüße und beste Wünsche

Das „Pioneer-Team“

Tag 4 und 5 Neue Kontakte in Ashdod

Liebe Freunde,

uns geht es echt gut hier in Israel und wir erleben sehr viel!

Am 4. Tag unseres Aufenthaltes waren wir mit ca. 7 Behinderten am wunderschönen Strand von Ashdod.

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Wir haben dort mit ihnen gespielt, gebadet und Fun gehabt. Die Freude in ihren Gesichtern zu sehen, war ein absolutes Geschenk und auch wir hatten Spaß dabei. Je länger wir hier sind, desto mehr Verantwortung für einzelne Kinder wird uns auch gegeben.

Nachdem wir beim letztem mal keinen Erfolg hatten eine Gitarre zu kaufen sind wir am 5. Tag mit Oded Setter, dem Sohn von Tsipi (unsere Volontär-Koordinatorin), zu einem anderen Musikstore gefahren. Auf dem Weg dorthin konnten wir unsere Geschichte erzählen und warum wir hier sind. Wir sehen wie unsere Geschichte hier in Israel die Herzen bewegt und Türen öffnet, so auch bei Oded und dem Ladenbesitzer des Musikgeschäftes. Er war so bewegt und begeistert von unserer Arbeit und der Marsch des Lebens Bewegung, dass er uns eine hammer Gitarre zu einem super günstigen Preis verkauft hat, uns einen hochwertigen Gitarrenkoffer, einen Gitarrengurt und Plektren geschenkt hat!!!

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Wir freuen uns auf die nächsten coolen Begegnungen und sonnigen Tage!

Euer ADI-Team (By Jan)

Tag 2 und 3 – erste Arbeitstage

Liebe Freunde,

am zweiten Tag unserer Reise haben wir unsere Arbeit mit den Behinderten vertieft und kamen ein Stück besser rein. Man gewöhnt sich von Tag zu Tag mehr an den Umgang mit den „Kids“…

Nach einem ereignisreichen Start in ADI Moriah sind wir an Tag 3 nach Ashdod gefahren um eine Gitarre für das Haus in Caesarea zu besorgen. Am Busbahnhof kamen wir „zufällig“ mit einer Frau ins Gespräch, die Tochter einer deutschen Holocaust-Überlebenden ist und selbst deutsch konnte. Sie hat direkt eine Einladung zu sich nach Hause ausgesprochen..:) Zeitgleich kam Simon mit einem Mann ins Gespräch der ebenfalls Nachfahre deutscher Holocaust-Überlebender ist und von der Botschaft vom MdL sehr getoucht war. Auch mit ihm bleiben wir im Kontakt. Das waren echte Zeitpunkte Gottes…

Heute haben wir „Zippy“, die Verantwortliche aller Volontäre für ADI Moriah kennengelernt, die gewissermaßen für uns verantwortlich ist. Ihr Briefing hat uns noch einmal einen guten Rahmen gesetzt und uns stark geholfen in die Arbeit reinzukommen so das wir nun echt neu Vision bekommen haben.

Als wir uns ihr vorgestellt haben, konnten wir auch den MdL vorstellen und dabei hat auch sie erwähnt, dass sie die zweite Generation Holocaust-Überlebender ist. Sie hat uns danach eingeladen eine Führung zu machen, in einem Museum in der Nähe von Ashdod indem es um die ungarischen Juden geht, die `48 nach Israel kamen. (Sie selbst spricht ebenfalls ungarisch! Mehr wissen wir auch nicht.) Dieses Angebot nehmen wir natürlich in Anspruch…

Wir sind echt gespannt was der Herr noch alles auf Lager hat! Wir halten euch auf dem Laufenden

Euer „Spy-Team“. (By Ari)

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Ankunft – Tag 1

Hey Leute,

gestern, um 20:05 Uhr, sind wir in Stuttgart abgeflogen, in Richtung Israel. Nach dem ersten Flug, einem Aufenthalt am Münchener Flughafen und einem verzögerten Start des zweiten Fluges, waren wir dann auch schon auf dem Weg nach Tel-Aviv. Da es einige Turbulenzen gab, haben wir nicht unbedingt viel (bzw. auch teilweise gar nicht) geschlafen. 3:30 Uhr Ortszeit, müde aber glücklich, sind wir dann in Tel-Aviv angekommen und haben ca. 6 Uhr unsere Zugverbindung nach Ashdod genommen. Als wir dort endlich um 7 Uhr am Bahnhof ankamen, waren wir alle ziemlich fertig und teilweise körperlich erschöpft.

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Nach kurzen, klärenden Telefonaten holte uns ein Taxi ab und brachte uns nach Gederah, der Ort wo das Behindertendorf ADI Moria liegt, in dem wir die ersten 19 Tage arbeiten und wohnen. Mit gefühlten 30°C und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit, oder wie es Jan ausdrückte: „lebenswidrige Bedingungen“, kamen wir in ADI Moria an. Die Chefphysiotherapeutin, Esther Zilber, hat uns anschließend über das Gelände geführt. Dann sind wir in unser 3 Zimmer-Apartment gekommen und konnten erstmal bis mittags Schlaf nachholen.

Als wir uns alle wieder ein wenig erholt hatten, wurden wir in zwei Teams aufgeteilt und haben für den Rest des Nachmittags bei der Behindertenarbeit zu geschaut, um zu sehen, was ab morgen auf uns zukommt.

Das Team von Jan und mir war einem Haus zugeteilt in dem 17 Behinderte wohnen. Wir haben dort das Haus besichtigt und danach schnell Kontakte zu den Bewohnern geknüpft. Der Umgang mit den Behinderten variierte sehr stark, je nach Grad der Behinderung.

Im Team von Hannes und Ari war es recht ähnlich. In einer Gruppe von ca. 9 Kindern und Jugendlichen durften sie dabei zusehen wie die Pfleger mit den einzelnen umgehen um es die nächsten Tage genau so umzusetzen. Insgesamt war der Umgang von Spaß und Freude geprägt.

Soweit die Eindrücke…

Viele Grüße an alle in Tübingen und Polen!

Behinderte beim Baden

Das „Spy-Team“

Quelle: ADI Negev Blog

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