Ein Durchbruch in der Pflegelandwirtschaft in Israel

ADI Negev-Nahalat Eran zeichnet sich dadurch aus, dass es Innovation und Inklusion kombiniert, um Menschen mit diversen Graden an Einschränkungen ein würdevolles Leben zu ermöglichen und sie so weit wie möglich in die Gesellschaft zu integrieren.

Im April 2019 ist ADI Negev eine Partnerschaft mit der niederländischen „Eleven Flowers Foundation“ und der „Dutch Talenting Foundation“ eingegangen. Das Ziel der Kooperation besteht darin, Pflegelandwirtschaft oder „Greencare Farming“ in Israel als reguläre, staatlich anerkannte Pflegeform auszubauen. ADI wollte dieses Ziel erreichen, indem es die Pflegelandwirtschaft in Israel durch einen Acker im Rehabilitationsdorf ADI Negev einführt und es entsprechend bearbeitet. Bei erfolgreicher Durchführung sollte auf drei Ebenen an der Förderung der Pflegelandwirtschaft gearbeitet werden: Auf der Ebene der Pflegebedürftigen (der Arbeitnehmer mit Behinderungen), der Pflegeanbieter (Landwirte) und des Geldgebers (israelische Regierung).

Mithilfe der „Meischol“-Auktion in Urk (Holland) 2019 wurden die notwendigen Mittel gesammelt und das Pilotprojekt „Greencare Farming“ in ADI Negev konnte begonnen werden.

Doch seit Beginn 2020 hatte die Politik mit dem Ausbruch von COVID-19 andere Prioritäten. Hinzu kam die 4. Wahl in 2 Jahren und die Tatsache, dass aufgrund politischer Differenzen seit 2 Jahren kein Staatshaushalt genehmigt wurde. Ohne starke Lobbyarbeit und einen Staatshaushalt, der die Pflegelandwirtschaft einschließt, konnte eine bisher unbekannte und nicht anerkannte Pflegeform staatlich nicht finanziert werden.

Aber bei ADI Negev weiß man zu improvisiert, deswegen wurde das Pilotenprojekt vorübergehend an bestehende Programme für Menschen mit kognitiven oder psychischen Störungen gekoppelt. So fungiert ADI Negev erstmal als Entsendeorganisation für die Arbeitenden, das sie an landwirtschaftliche Unternehmen entsendet und sie bezahlt. Wenn das Projekt anerkannt wird und es ein offizielles Budget dafür gibt, werden die Mitarbeiter dann direkt bei den Landwirten angestellt werden können.

Während der letzten zwei Jahren entpuppte sich das „Greencare Farming“-Projekt als Erfolg. Bereits drei externe Firmen machen mit und es kommen täglich mehr als 30 Projektteilnehmer ins Dorf, Menschen, die teilweise über zehn Jahre lang arbeitslos waren und jetzt endlich wieder arbeiten dürfen. Zwei weitere Unternehmen möchten sich anschließen und noch mehr potenzielle Mitarbeiter. Das Interesse an der Anwendung der Pflegelandwirtschaft wächst langsam, aber stetig.

Inzwischen haben wir das letzte Quartal 2021 begonnen, und der neue Landwirtschaftsminister Oded Forer will den israelischen Agrarsektor reformieren. Ende August besuchte der Minister ADI Negev und die Pflegefarm.

Besonders beeindruckt zeigte sich der Minister vom niederländischen Modell der Pflegefarm und alles rund um dessen Betrieb. Er forderte die Geschäftsleitung von ADI Negev auf, einen detaillierten Antrag vorzulegen, der einen Plan für die Ausbildung von Menschen mit Behinderung für die Arbeit in landwirtschaftlichen Betrieben und der Vorbereitung von Landwirten für die Arbeit mit diesen Menschen beinhaltet. Der Minister will den Vorschlag sofort in sein aktuelles Programm mit aufnehmen. Mit einem Zuschuss des Landwirtschaftsministeriums will er Landwirte zur Aufnahme von Menschen mit Behinderungen animieren.

Obwohl „Greencare Farming“ in Israel momentan nicht annähernd so groß ist wie in den Niederlanden, ist dies ein wichtiger erster Schritt zur Anerkennung und Finanzierung, und somit zum Ausbau des Programms in ganz Israel. Bis 2030 strebt ADI Israel eine Zusammenarbeit mit 500 teilnehmenden Farmen an, die ca. 5.000 Teilnehmern eine sinnvolle und wertvolle Beschäftigung bieten wird.

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