Ein virtuelles Treffen voller Dankbarkeit

Außergewöhnlicher Einsatz sollte entsprechend belohnt werden. Und wenn sich Menschen aus reiner Herzensgüte für die Schwächsten unserer Gesellschaft fern von eigenem Heim einsetzen und das während eine Pandemie wütet und trotz der Anweisung der eigenen Botschaft, man solle die eigenen Koffer packen und zurückkommen – das ist definitiv außergewöhnlich selbstlos.  Das fand der israelische Botschafter zu Deutschland, Jeremy Issacharoff, auch, weswegen er unsere wundervollen ehemaligen Freiwilligen Silke Kampmann, Nathalie Weinstock, Frederik und Laura Panse zu einem Treffen in die israelische Botschaft in Berlin einlud. Das Treffen musste über Zoom stattfinden, was auf der einen Seite sehr schade war, auf der anderen Seite konnten viel mehr Menschen teilnehmen, die sonst nicht hätten dabei sein können, wie Generalmajor (Res.) und Gründer von ADI Negev-Nahalat Eran, Doron Almog; unsere Unterstützer von TOS, Jobst und Charlotte Bittner, Heinz Reuss und Anne Möller; die Freiwilligenkoordinatorinnen Michal Shani und Adi Furman; und nicht zu vergessen Silke, denn Silke ist noch in ADI Negev, und sie hätte definitiv nicht zum Meeting in Berlin anreisen können.

Das Meeting war angenehm informell, es war herzerwärmend zu hören, wie sehr die Freiwilligen von den Kindern in ADI beeinflusst wurden. „Wenn ich Menschen in meinem Umkreis erzähle, dass ich ein halbes Jahr lang mit behinderten Menschen gearbeitet hatte, können sie nicht wirklich nachvollziehen, wieso ich die Erfahrung so unglaublich bereichernd fand“, meinte Nathalie. Es ist auch etwas schwierig nachzuvollziehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Generalmajor Almog schloss sich dem an und betonte, dass sein verstorbener Sohn Eran für ihn der bedeutendste Lehrer war, ohne in seinem Leben auch nur ein einziges Wort gesprochen zu haben. Eran hatte seinen Vater beeinflusst wie kein anderer, und er war die Inspiration für Almogs Kampf für Behindertenrechte und Inklusion. Für ihn ist die Tatsache, dass unsere Freiwilligen geblieben waren, auf der einen Seite ein selbstloser Akt auf der persönlichen Ebene, und auf der anderen, eine Geste der Wiedergutmachung für die Verbrechen während des Naziregimes und auch ein Zeichen dafür, wie weit sich unsere Gesellschaft als Ganzes entwickelt hat.

Auch Botschafter Issacharoff betonte, dass die Entscheidung zu bleiben und ADI in der Notsituation beizustehen, nicht nur eine persönliche Entscheidung war, sondern im Endeffekt die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel repräsentierte und gleichzeitig noch mehr stärkte. Gerade vor dem Hintergrund des steigenden Antisemitismus zeigte das Handeln von unseren Freiwilligen, dass es auch Menschen in Deutschland gibt – und zwar die Mehrheit! – die, wenn es darauf ankommt, ihre Solidarität mit Juden und Israel zeigen würden.

Das Meeting wurde abgerundet mit einer Q&A, bei der Botschafter Issacharoff von den Berliner Seen schwärmte und gleichzeitig seine Liebe zu Jerusalem bekundete. Auf die Frage hin, ob er denn inzwischen Deutsch gelernt hätte, zitierte er Marc Twain, der ein ganzes satirisches Werk über die Schwierigkeit des Erlernens der deutschen Sprache geschrieben hatte und meinte, ein Verständnis der Ewigkeit gespürt bekommen zu haben, als er versuchte, des Deutschen mächtig zu werden.

Auf dieser heiteren Note endete unser Meeting, wir wünschten einander ein frohes und gesundes neues jüdisches Jahr und dass wir uns hoffentlich bald auch mal persönlich und ohne Masken treffen können werden.

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