Im Juni 2015 vereinbarten ADI Negev Chairman Generalmajor (res.) Doron Almog und Marsch des Lebens Gründer Jobst Bittner eine Kooperation zwischen den beiden Organisationen. Seit August 2015 entsendet der Marsch des Lebens regelmäßig Freiwillige aus Deutschland zur Unterstützung der hoch-qualifizierten Arbeit mit Menschen mit Behinderung des ADI Netzwerks.
Mit dieser Kooperation gibt der Marsch des Lebens seiner Vision des „Erinnern – Versöhnen – Ein Zeichen setzen“ eine weitere praktische Ausprägung. Das menschenverachtende System des Nationalsozialismus verfolgte und ermordete in Europa Menschen, die als „lebensunwertes Leben“ angesehen wurden. Neben dem jüdischen Volk und anderen ethnischen und sozialen Gruppen waren das auch Menschen mit Behinderung, die im sogenannten „Euthanasie“ Programm zu hunderttausenden ermordet wurden. Wenn junge Menschen aus Deutschland – viele von ihnen Nachkommen deutscher Nazi-Täter – in Israel Menschen mit Behinderung dienen, setzen sie damit ein ganz besonderes Zeichen gegen jede Art von Antisemitismus und Menschenverachtung in der heutigen Zeit. Gleichzeitig ergibt sich für die Freiwilligen eine einzigartige Gelegenheit einen Einblick in die israelische Gesellschaft zu bekommen und die persönlich bereichernde Erfahrung der Arbeit mit Menschen mit Behinderung zu machen.
Der Marsch des Lebens bietet ab sofort die Möglichkeit für 6-monatige Freiwilligeneinsätze in den Einrichtungen des ADI Netzwerks. Junge Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahren können eine Förderung im Rahmen des IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) des Bundesfamilienministeriums erhalten. Weitere Informationen über Bewerbung und Teilnahme gibt es auf dem Informationsblatt, das hier heruntergeladen werden kann.
Über ADI:
„Eine starke Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren schwächsten Gliedern umgeht.“ Unter diesem Motto ist ADI Israels größtes Netzwerk an Wohneinrichtungen für Kinder mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen geworden. Etwa 650 Menschen im ganzen Land profitieren in vier Einrichtungen – Jerusalem, Gedera, Bnei Brak und Negev – von der besten medizinischen, pädagogischen und rehabilitativen Pflege. Zusätzlich bietet ADI über 18.000 ambulante Termine für Menschen mit leichteren Formen der Behinderung an. Weitere Informationen unter www.adi-il.org.
Über den Marsch des Lebens:
Der Marsch des Lebens ist eine Initiative von Jobst und Charlotte Bittner und den TOS Diensten aus Tübingen in Deutschland. Gemeinsam mit Nachkommen deutscher Wehrmachts-, Polizei- und SS-Mitglieder veranstalten sie Gedenk- und Versöhnungsmärsche an Orten des Holocaust in ganz Europa. Seit dem Beginn der Bewegung im Jahr 2007 haben Märsche in 14 Nationen und über 100 Städten stattgefunden, in Zusammenarbeit mit Christen unterschiedlichster Kirchen und Denominationen sowie vielen jüdischen Gemeinschaften. In den Jahren 2011 und 2015 wurde der Marsch des Lebens von der israelischen Knesset für sein besonderes Engagement für Holocaustüberlebende ausgezeichnet. Weitere Informationen über den Marsch des Lebens hier.