Sie wacht langsam auf und öffnet vorsichtig ihre Augen. Dieses drei Monate alte Mädchen ist das jüngste Kind auf der Station. Ich stehe neben ihrem Bett und trenne sie vorsichtig von den vielen Kabeln an denen sie angeschlossen ist. Es ist an der Zeit, sich um sie zu kümmern und sie zu pflegen.
Es ist kein so schöner Anblick, dieses kleine Mädchen so zu sehen, aber es ist notwendig. Das Pflegeteam überwacht sie ständig über ein Überwachungssystem. Ein Pfleger bringt sie ins Bad und ich bereite ihr Bett für die Rückkehr vor. Glücklicherweise steht ein spezielles freiwilliges Team einsatzbereit, das sich um sie und die anderen Kinder so gut wie möglich kümmern, sonst würden die Kinder den ganzen Tag nur im Bett liegen.
IIch lege sie zurück in ihr Bett und verbinde sie wieder mit den Kabeln. Sie ist ruhig und schaut sich um. Ich bleibe eine Weile bei ihr und es fällt mir schwer, dieses kleine Mädchen alleine in einem solchen Bett zu sehen. Jedes Kind braucht eine Mutter um sich herum, besonders wenn es noch so klein ist.
Jedes Kind braucht eine Mutter um sich herum, besonders wenn es noch so klein ist.
Wir wissen nicht, ob sie hören kann, aber wenn wir gut hinschauen, sehen wir, dass sie ein wenig auf Geräusche reagiert. Ich singe für sie ein Lied: “Der Herr segne dich, und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dich und sei dir gnädig. Der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.” Es beruhigt mich zu wissen, dass Gott sie bewacht. Ich lasse sie zurück, um mich meinen weiteren Kindern zu widmen.
ADI ist Zuhause für viele Kinder. Sie bleiben hier Tag und Nacht. ADI versucht so gut wie möglich eine häusliche Situation zu schaffen, aber bei so vielen Kindern ist dies nicht immer einfach.
Wenn ich Nachtschicht habe, fängt manchmal ein Kind in der Stille an zu weinen. Das sind die Momente, in denen sie ihre Situation erkennen, in dernen sie sich befinden. In diesen Momenten bete ich um Schutz für alle Kinder, und ich bin dankbar, dass ich weiß, dass Gott jedes Kind vor Augen hat und dass sie nicht alleine sind. Diese Zuversicht macht das Arbeiten in einer solchen Pflegeumgebung erträglicher.
Quelle: https://christenenvoorisrael.nl/2018/12/nooit-alleen/
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