Letzte Woche kamen Vertreter vom Marsch des Lebens nach ADI Negev-Nahalat Eran, um das Rehabilitationsdorf zu besichtigen und sich im Rahmen des Organisationsprogramms mit deutschen Freiwilligen im Dorf zu treffen.
Der Verein Marsch des Lebens wurden von Jobst und Charlotte Bittner gegründet und in Zusammenarbeit mit TOS Ministries aus Tübingen aus verwaltet. Aus der Überzeugung heraus, dass es das gleichgültige Schweigen der Mehrheit war, das den Holocaust möglich gemacht hat – eine Gleichgültigkeit, die auch heute noch dem Antisemitismus den Weg ebnet – versuchen die Mitglieder vom Marsch des Lebens durch individuelle Taten Stellung zu beziehen, eine Art Versöhnung zu bewirken und Brücken in eine bessere Zukunft zu bauen.
Setti (Anna-Suzette), eine unserer engagiertesten Freiwilligen, arbeitet bereits das zweite Jahr bei ADI Negev-Nahalat Eran. Ihr Urgroßvater war einer der Ingenieure, die Auschwitz errichteten, das archetypische Konzentrationslager, in dem Millionen Juden in den Tod geschickt wurden.
Sowohl Setti als auch ihre Eltern sind sich der Tatsache bewusst, dass die ersten Menschen, die vom Nazi-Regime eliminiert wurden, Menschen mit Behinderungen waren, die von der verdrehten Nazi-Ideologie als wertlose Belastung der Gesellschaft und als krasse Antithese zur Nazi-Doktrin der überlegenen Rasse galten.
Durch persönliches Engagement und Freiwilligenarbeit im ADI Negev-Nahalat Eran-Rehabilitationsdorf in Israel und indem sie einen bedeutenden Teil ihres Lebens der Verbesserung des Lebens von Menschen mit Behinderungen widmet, nimmt Setti Stellung, erklärt ihre Ablehnung der Handlungen ihrer Vorfahren und hilft dabei eine bessere Zukunft für eine weltweite Gesellschaft aufzubauen, die auf Liebe, Verständnis, Akzeptanz und Gerechtigkeit basiert.
Auch Settis Eltern sind Mitglieder und Vertreter vom Marsch des Lebens, und haben ihre Tochter im Dorf besucht. Ihren Aktivismus und Selbstaufopferung unterstützen sie voll und ganz. Und wir können nicht aufhören ihr zu danken – danke danke danke, liebe Setti!
