Anekdoten aus dem Kindergarten

Neues Land, neue Sprache und ein völlig neues Arbeitsumfeld.

Voller Freude und ein kleines bisschen Nervosität startete ich in meinen ersten Arbeitstag im Kindergarten von ADI Negev.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sollte ich einfach loslegen und mit den Kindern spielen, um sie dadurch kennenzulernen. Nicht nur, dass das schon ein großer Schritt für mich war, nein, ich sollte gleich am folgenden Tag ein Baby selbstständig wickeln. „Ganz schön viel Verantwortung für solch eine kurze Arbeitserfahrung“, dachte ich mir. In aller Behutsamkeit wandte ich mich der vollen Windel zu und versuchte, ja keinen Fehler zu machen. Als die volle Windel im Mülleimer war und ich mich an den schwierigen Teil des Windelwickelns machen wollte, hörte und roch ich einen intensiven Duft unter meine Maske hochkriechen. Recht verwirrt schaute ich das Baby an und das Baby schaute mich an. Nach einem kurzen Moment fing das Baby an zu lachen und somit auch ich. Wahrscheinlich war das Baby eher erleichtert über den entwichenen Druck aber unser Lachen nahm der ganzen Situation alle Anspannung, die wortwörtlich durch die Blähung wich.

Wie ich bereits erwähnt habe, ist die hebräische Sprache ebenfalls neu für mich. Ich versuche viele Wörter in kurzer Zeit zu erlernen, um bestmöglich mit den Mitarbeiterinnen und den Kindern kommunizieren zu können. Draußen auf dem Spielplatz versuchte ich dann selbstständig einen Satz auf Hebräisch zu bilden, um ein dreijähriges Mädchen auf etwas aufmerksam zu machen. Die Augen des Mädchens wurden immer größer, die Augenbrauen zogen sich hoch. Nachdem ich den Satz beendet hatte, hörte ich von ihr nur ein „Maaa?“ (hebr. Für „Waaas?“).

Misserfolge gehören also auch dazu, aber wenn ich dann Wörter zu richtigen Zeit mit der richtigen Aussprache verwende, kommt eine große Freude sowohl bei den Mitarbeiterinnen, als auch bei den Kindern auf. Meistens wird diese Freude in Form von Applaus, Umarmungen und Glückwünschen vermittelt.

Ich lernte und lerne viele Dinge in meiner Arbeit im Kindergarten und das Wichtigste, dass ich bis jetzt gelernt habe ist, Dinge auch mit Humor zu nehmen. Des Öfteren ist das Essen mehr auf dem Boden und im Gesicht wiederzufinden, als im Mund. Des Öfteren ist es nicht nur eine Windel, sondern ein komplettes Outfit, das man wechseln muss. Und des Öfteren ist es das wiederholte Lob oder die wiederholte Anweisung, die notwendig sind, um einen harmonischen Kindergarten zu haben. Deshalb ist und bleibt es die Liebe zu den Kindern und der Humor, der den Alltag so bunt, vielfältig und bereichernd macht; vor allem sind es aber die Kinder selbst, die mit ihrer ganzen Art den Alltag und die Zeit zu etwas Besonderen machen.

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