Ein Ausflug für unsere Freiwilligen

Wir hatten es wiedermal geschafft: Fast alle Freiwilligen von ADI kamen an einem Ort zusammen. Diesmal besuchten die Freiwilligen von Gedera und Jerusalem die Freiwilligen in ADI Negev. Nach einer kleinen, süßen Stärkung begann der Rundgang der eindrücklichen Anlage: 10 Hektaren Land, so eingerichtet, dass sich die schwerstbehinderten Einwohner des Dorfes wohl fühlen. Jede Pflanze wurde hier bewusst gepflanzt – damit beim Anfassen, Riechen, ja gar Schmecken nichts schiefgehen kann. Zudem waren die Gärtner selbst Behinderte, die von außerhalb kamen und zum größten Teil noch nie eine bezahlte Arbeit verrichtet haben. Auch dieses Programm von ADI ist Teil des Bestrebens, behinderte Menschen in die Gesellschaft miteinzubeziehen. Unsere Freiwilligen genossen die Düfte der Gärten, das Rauschen der Blätter bei den schattigen Sitzplätzen und die Klänge der Klangstäbe, die im Wind schaukelten. Unsere Führung brachte uns zunächst zum Pool, wo Felix aus Uruguay erzählte, was er in seinem Freiwilligendienst so macht. Er berichtete, wie er für ein autistisches Mädchen zuständig sei und sie zum Hydrotherapie-Pool führe und dort mir ihr Übungen mache. Zu Beginn verstand er die Bedeutung dieser Therapie nicht ganz. Doch nach und nach sah er, wie nebst der Freude an der Bewegung auch sichtbare körperliche positive Auswirkungen der Therapie erzielt werden. Da sich die Gelenke und Muskeln im Wasser besser bewegen lassen, werden die zu Beginn ganz blauen und kalten Füße schön rosa dank der erhöhten Durchblutung. Dies bewirkt nebst einem Wohlbefinden auch die Prävention von Thrombosen. Auch für die Atmung ist die Bewegung wichtig. Menschen, die sonst immer sitzen oder liegen neigen zu Atemwegsentzündungen, da sich mehr Flüssigkeit oder zähflüssiger Schleim ansammelt. Durch die aufrechte Haltung im Wasser und die Bewegung wird dem entgegengewirkt. Felix ist von seiner Arbeit begeistert und man sieht es ihm an.

Die Führung ging dann weiter und machte beim kleinen Spital halt, wo die Bedürftigsten untergebracht sind. Darunter sind auch vier Babys. Hier berichtete Hadassah aus Südafrika, die mit ihren zwei Kolleginnen aus Holland das «Großmutter-Trio» von ADI Negev darstellt. Diese tüchtigen Damen umsorgen vier schwerkranke Kinder – und das im Schichtbetrieb, auch nachts. Zwei der Kinder leiden an einem Hydrocephalus (Wasserkopf). Hadassah und ihre Kolleginnen kümmern sich um die Kinder, indem sie mit ihnen sprechen, sie halten, beim Baden helfen. Die Lebenserwartung der Kinder in der ADI Pflegeklinik (von einigen auch als Hospiz bezeichnet) ist nicht hoch. Als ich Hadassah danach frage, wie sie mit diesem Umstand umgeht, sagt sie: «Man muss das aus einer anderen, höheren Perspektive sehen. Ich danke Gott jeden Tag. Ich danke Ihm, dass er diesem Kind noch einen Tag geschenkt hat. Und dafür, dass ich dem Kind etwas Liebe schenken durfte und ihm sein Leben etwas angenehmer gestalten durfte. Und man hofft stets auf ein Wunder. Manchmal gibt es sie, die Wunder. Hier ist ein 4-Jähriger Junge. Man gab ihm kein Jahr, jetzt kann er sogar gehen und etwas sprechen.».

Wir verlassen die Kinderstation und gehen weiter zur Reitkoppel und zum Streichelzoo. Dort lernen die Freiwilligen, welche Bedeutung die Therapie mit Tieren hat. Wie die Einwohner durch die Interaktion mit Tieren an Unabhängigkeit gewinnen, wie sie ihre Wahl und Präferenz auszudrücken lernen.

Danach ist es Zeit, zum Kibbuz Shoval weiterzufahren. Die Freiwilligen-Koordinatorin Michal Shani hat eine Führung auf dem Kibbuz, auf dem sie aufgewachsen ist, organisiert.

Aber zunächst gibt es Mittagessen. Üppig und kostenlos. Die Freiwilligen sollen auch mal verwöhnt werden, denn ihre tägliche Arbeit ist nicht leicht.

Unser erster Stopp nach dem Essen ist gleich neben dem ältesten Gebäude des Kibbuz, wo uns Micky erzählt, wie das damals war, 1946, als 20 blutjunge und motivierte Menschen mitten in der Wüste einen Kibbuz zu errichten begannen. Ein einzelnes Zelt inmitten der Wüste. Nun ist der Kibbuz jedoch ein blühend grünes Gebiet, das Wohnhäuser, Gemeinschaftsräume, Kindergärten, Ställe und riesige Felder miteinschließt. Vieles hat sich seither verändert. Mindy, die in den 70-Jahren auch als Freiwillige auf den Kibbuz kam und dann hier heiratete, berichtet auf einer Anhöhe mit Blick auf den Kibbuz, wie das damals war, als noch wirklich alles geteilt wurde und die Kinder in Kinderhäusern schliefen.

Zum Abschluss gibt’s dann noch eine Fahrt auf einem Traktor raus zu den unendlich weit erscheinenden Karotten-, Kartoffel-, und Weizenfeldern, wo wir über die Bewässerung in dieser grünen Oase etwas lernen. Dazu gibt es frischen Pfefferminztee und eine Stärkung auf einer Sitzmatte. Trotz der Idylle; die Kinder von ADI sind irgendwie immer allgegenwärtig. Max erzählt mir seine Geschichte und warum für ihn der Freiwilligendienst bei ADI sein Leben verändert hat. Aber darüber berichte ich beim nächsten Mal….

Hilf uns dabei, ADIs Kindern mehr Grund zum Lachen zu geben

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